Grabgruft

Grabgruft der Familie von Zenge

steht jetzt auf der Warterhöhe

Mitte des 17. Jahrhunderts wurde in einem Seitental im Tessin, auf Antrag der Familie von Zenge eine Grabgruft in den Fels gehauen. Baron von Zenge, der mit Marmor und edlen Steinen handelte, liebte die südlichen Gefilde und wollte auch nach seinem Tod dort sein.

Seine Enkelin Wilhelmine von Zenge war die Verlobte des Schriftstellers Heinrich von Kleist. Im Jahr 1801 löste Kleist diese Verlobung wieder und zog an den Tuner See.

Familie von Zenge hat diese Gruft jedoch nie genutzt und so wurde im Jahr 1803, das Portal mit einer Statue der schönen Wilhelmine verschlossen.

Die italienische Familie Frazetta wurde mit der Pflege beauftragt.

Wilhelmine war eine Schönheit und ihre Statue wurde verehrt.

Der Ort war ein Treffpunkt und “Wallfahrtsort“ der damaligen Jugend und wurde immer mit frischen Blumen geschmückt.

Es war ein ruhiger sonniger Platz und die Sonne schien Wilhelmine fast den ganzen Tag ins Gesicht. Nach der Überlieferung, beugte sie sich immer mehr schützend über ihr mit Glasperlen und Edelsteinen gefülltes Gefäß.

1960 fiel die Anlage Plünderern zum Opfer, die Tür wurde zertrümmert und einige kleine Engel aus der Anlage entwendet.

Um weiteres Unheil zu vermeiden wurde alles abgebaut und von Familie Frazetta in einem Speicher aufbewahrt.

Über Gustav Beutelspacher, ein Tessiner Nachbar, sind nun die restlichen Figuren in den Schwarzwald gekommen.

Das Portal wurde nach Beschreibungen von H. Beutelspacher und einem Foto naturgetreu nachgebaut. Die restaurierte Wilhelmine steht vor dem Eingang, links und rechts sitzen zwei musizierende Engel, die das Lied der Sehnsucht nach Frieden und ewiger Freiheit vorspielen. Vom Türpfosten blinken die Jesuworte:

Friede sei mit euch

 

 

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