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beutelspacher
Auszug aus dem bewegten Leben der Charlotte Beutelspacher geb. Schönauer
„…schon als kleines Mädchen stand die Sehnsucht in mir den Mittelmeerraum zu erkunden, und dieser Wunsch durfte sich eines Tages auch erfüllen.
Am 15. März 1856 in der Goldstadt Pforzheim geboren, entwickelte sich mein Leben so, wie es sich Eltern gehobener Familien vorstellten. Ich konnte und durfte meinen eigenen Gefühlen nicht nachgehen. Freunde und Spielgefährten wurden von meinen Eltern ausgesucht, und eines Tages war ich dann mit Jakob Beutelspacher verheiratet.
Ich bin zufrieden, habe allen Reichtum, doch so richtig glücklich bin ich nicht.
Im Frühling und im Herbst, lebe ich meist auf unserem Weingut im Tessin. Hier entdeckte ich, was es heißt zu leben. Einfache Menschen geben mir das, was man inneres Glück nennt. Mit Bauern zu reden und umzugehen, ist das Größte für mich. Auf einer Anhöhe, umgeben von Wein und Esskastanien, ist mein Lieblingsort. Dort ließ ich mir eine Stätte errichten, die mein Leben spiegelt. Jeden Tag ziehe ich dort hin, setze mich auf eine Bank unter einem hohen Baum und lasse meinen Gedanken freien Lauf. Vor mir, erhaben auf einem Sockel, steht der Weingott, der mich schon seit meiner Kinderzeit begleitet. Baccus nennen ihn die Einheimischen. Rechts neben ihm, stehe ich, mit allem Reichtum, allem Wissen, doch sehnsüchtig Ausschau haltend, nach dem wahren Leben, nach der Freiheit, nach Ewigkeitswerten, die mir keiner rauben kann. Davor weisen Büsten auf drei meiner fünf Kinder hin, die mich viel zu früh verlassen mussten. Diesen Eingriff in mein Leben, kann ich bis heute nicht begreifen. Mein Hausmädchen Marie, ist mir Vorbild in Schlichtheit und Vollkommenheit, sie lebt ihr Leben aus dem Herzen heraus, durch sie darf ich viel lernen und es wird mir dadurch leichter…“
Am 22. Februar 1907 starb Charlotte ganz überraschend im Alter von nur 50 Jahren und wurde auf Wunsch ihres Gatten Jakob und den Kindern Adolf und Margarethe in der Heimaterde bestattet.
An ihrem Lieblingsort erstellten Freunde eine neue Statue, sie zeigt Charlotte so, wie sie mit Freude und innerer Zufriedenheit ihrem Schöpfer entgegen zog.
Ihre letzten Worte waren:
Nicht warum, sondern darum!
Im Frühjahr 2005 ist das Denkmal von Italien in den Schwarzwald umgesiedelt und steht jetzt auf der Warterhöhe.